Paul-Louis Courier

Korrespondent, Pamphletist, Hellenistische
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Die Véronique

La Véronique Die Véronique - Aquarell von Alain Pirault
 

Standort der Véronique

J ean-Paul Courier, Vater von Paul-Louis, kaufte den Gebäudekomplex bestehend aus der Guyotterie und der Véronique am 10. Februar 1776 von Louise Françoise Taschereau, die als Leiterin des Krankenhauses Charité in Tours lebte. Ein Jahr später, am 11. Februar 1777, heiratete er Louise-Elisabeth Laborde in der Kirche Saint-Pierre de Mazières in der Nachbargemeinde.
Jean-Paul Courier verstarb am 13. Februar 1796 in der Véronique, seine Frau am 3. Oktober 1801.
Der Name „Die Véronique“, abgeleitet von der Heilpflanze Veronica, erinnert wahrscheinlich an einen Apotheker, der dort sein Gewerbe betrieben haben soll.

La Véronique Die Véronique - Foto M Bouyé
 
Am 31. März 1803 verkauft Paul-Louis Courier die Véronique und die Guyotterie an den Bäcker Jean-Paul Bourdon. Dieser verkauft die Guyotterie am 11. November 1803 an einen Tischler. Die Véronique wurde dann von einem Fassbinder names Jean Royer erworben.
Es besteht jedoch offensichtlich keinerlei Verbindung zwischen Jean Royer und seinem Namensvetter, der von 1959 bis 1995 Bürgermeister von Tours war.

Ein Fehlplatzierung

La Véronique Foto aus dem Buch «Zweihundert Schlösser
und Herrenhaus der Indre-et-Loire 1934»
 
A uf Initiative des Dichters und Volkskundlers Jacques-Marie Rougé (1873-1956), der aus der Touraine stammte, wurde im Jahr 1925 eine Gedenktafel für die Véronique angebracht und zwar an einer Stelle in Cinq-Mars-la-Pile nahe des Loire-Ufers. Der gewissenhafte Historiker Jean Guillon untersuchte die offiziellen Akten und wies nach, dass diese Tafel nicht an der richtigen Stelle platziert worden war. Er sah insbesondere die wichtigsten Urkundendokumente der Familie Courier im Notariat von Cinq-Mars durch, welches vom Notar Estevelin geleitet wird. Er fand dort folgende Angaben:

La Véronique Treppe des Véronique - Aquarell von Alain Pirault
 
• 14. Mai 1774: Aufteilung des Bodens der Breuil
• 18. Januar 1776: Neues Rentenpapier über 12 (Pfund ?) zugunsten von Jean-Paul Courier
• 31. März 1776: Geschäftsabschluss zwischen Jean-Paul Courier und den Erben von Gatien Michau
• 2. April 1776: Übergabe der Véronique an Courier
• 29. Juli 1776: Auflösung des Mietvertrages des Véronique
• 7. November 1777: Einsetzung eines Bevollmächtigten für die Legitimierung von Paul-Louis Courier
• 1. Juni 1777: Vollmacht (Bemerkung: für welchen Tag ist nicht bekannt)
• 2. August 1778 : Versammlung der Einwohner von Cinq-Mars. Erhebung von Couriers Steuern
• 26 Vendémiaire, Jahr VI : Verkauf von Hausrat in der Véronique
• 10 (oder 11) Frimaire, Jahr 11 (2. Dezember 1802) : Verkauf eines Grundstücks in Cinq-Mars unter Beisein des Notars Thibaut

Im Grundbuch von 1772, das im Rathaus von Cinq-Mars aufbewahrt wurde, wird der Standort der Véronique eindeutig angegeben.
Aktuelles Kataster (1926): Abschnitt C n° 851 bis 856 und 859, 683, 684, etc.
Das Grundbuch von 1772 ist ein gebundener Band und enthält handschriftliche Anmerkungen, die von 1772 bis 1818 reichen. Die Ile Bodet, auf der anderen Seite des Loire-Damms gelegen, gehörte demnach der Witwe Courier.
Jean Guillon schloss seine Nachforschungen mit folgender Feststellung:
„Jacques-Marie Rougé ist der Autor eines Fortsetzungsromans über das Leben Paul-Louis Couriers, welches ohne historischen Wert ist und zahlreiche Unstimmigkeiten enthält.“
Dieser Autor ließ in Cinq-Mars eine Gedenktafel an einem Gebäude anbringen, das nicht die Véronique ist.
Inzwischen scheint er seinen Fehler in einem Brief an Madame Taillard1 eingestanden zu haben.

La Véronique André Montoux, ein weiterer Wissenschaftler aus der Touraine, der das Grundstückserbe der Gegend bekannt machen wollte, hat in seinem sechsten Band über Alte Behausungen in der Touraine (1984) folgendes geschrieben:
„[…] „*…+ Zum hundertsten Todestag des Pamphletisten ließ die Association Paul-Louis Courier2 1925 eine weiße Marmortafel an das Nachbarhaus hängen. Die Inschrift: Hier verbrachte Paul-Louis Courier seine Kindheit, einen Teil seiner Jugend und verfasste seine ersten Werke (1778-1803). Wir wissen nicht genau aus welchen Gründen dieser Standort damals gewählt wurde, aber es wäre schön, wenn die Tafel nun endlich an den Platz käme, der ihr zusteht… an die Wand der Véronique! “

Das Anbringen der aktuellen Tafel

La Véronique Aktuellen Tafel von der Véronique (Foto JP Lautman)
 
D ie Feststellung ihres Gründers fand Berücksichtigung und so setzte die Gesellschaft der Freunde von Paul-Louis Courier den Wunsch André Montoux’ in die Tat um. Die alte Gedenktafel wurde entfernt und 1994 brachte die Stadtverwaltung von Cinq-Mars-la-Pile eine neue Tafel am Haus der Véronique an. Dieses ist seit 1978 im Besitz der Familie Bouyé.
Der Text hat sich nicht verändert, wurde jedoch um folgenden Zusatz ergänzt:
Die Besitztümer der Familie waren jedoch weit umfangreicher.
Das von der Familie Courier bewohnte Anwesen erfuhr später beträchtliche Veränderungen, insbesondere durch die Erweiterung um eine Etage.


[1] Zu der Zeit als Jean Guillon seine Recherchen durchführte, es war wohl gegen Ende der fünfziger Jahre, war Madame Taillard die Eigentümerin des Gebäudekomplexes. Die Anlage bestand aus der Guyotterie, die sie am 13. Juli 1919 erworben hatte, und aus der Véronique, die sie am 6. August 1928 gekauft hatte und westlich davon gelegen war. Der Komplex wurde 1967 erneut aufgeteilt.  Note1
[2] Dieser Verein, der vor dem Krieg aufgelöst wurde, hat nichts mit der Gesellschaft der Freunde von Paul-Louis Courier (SAPLC) zu tun, gegründet im Jahr 1967 von Jean Guillon.  Note2

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